Geschichte

SHIATSU hat seinen Ursprung in der Jahrtausende alten fernöstlichen Philosophie und Medizin und ist vor rund 100 Jahren in Japan entstanden und seitdem auch in Europa weiter entwickelt worden.

Die Wurzeln von Shiatsu

Shiatsu ist eine verfeinerte Form der Zwei-Hände-Manipulation Tuina, die in China schon vor mehr als 3000 Jahren angewendet wurde. Shiatsu basiert unter anderem auch auf dem japanischen Anma, das bereits 700 n. Chr. als Massageart in Japan anerkannt war und oft von Blinden mit ausgeprägter Intuition ausgeführt wurde.

Von besonderer Bedeutung ist bei Shiatsu Achtsamkeit und Wahrnehmung. Der Begründer von Zen-Shiatsu, Dr. Masunaga, schreibt: „Die östliche Medizin ist nicht so sehr auf den Verstand und die Wissenschaftlichkeit begründet wie die westliche. Wenn wir die Geheimnisse des Lebens achten und die KlientInnen dazu bringen, sich selbst wahrzunehmen, wird die Krankheit verschwinden und der/die KlientIn sich bemühen, von sich aus gesund zu werden. Gehen Sie mit Ihrer Hand zu einem Punkt oder Tsubo und folgen Sie den Meridian-Linien, vielleicht spüren Sie das ‚Echo des Lebens‘. Wenn es Ihnen gelingt, diese Wahrnehmung zu empfangen und zu verstehen, wird Krankes sich auflösen.“

Das tiefe Wissen um Ki und Shiatsu

Um ein wirksames Shiatsu geben zu können, müssen wir über die Ebene der Meridian- und Akupunkturlehre sowie der Wahrnehmungsschulung hinaus auch tiefer in die „Lehre vom Ki“ eindringen. Wer die östlichen Gesundheitslehren, stößt unweigerlich auf die Lehre und Geisteshaltung des Tao. Es beinhaltet das grundlegende Prinzip der sich ständig wandelnden Energien, die verbindende Kraft zwischen allem Lebendigen, die Lehre von Ki.

Das Tao kann als ein Baum verstanden werden, der unzählige Verbindungen besitzt. Die verschiedenen Methoden aus der östlichen Energielehre bzw. Medizin können als Äste, Zweige oder Blätter dieses Tao-Baumes bezeichnet werden. Den Tao-Baum in seiner gesamten Einheit, mit all seinen Verbindungen zur Erde und zum Äther, wahrzunehmen und zu begreifen, ist eine Voraussetzung für tiefgehendes Shiatsu. Shizuko Yamamoto, japanische Shiatsu-Praktikerin, schreibt: „Auch wenn das japanische Wort Ki vielen Menschen aus dem Westen unbekannt ist, der Sachverhalt selbst ist es nicht. Ki ist eine Bezeichnung für die Lebenskraft des Universums. Alles, was existiert, wurde durch Ki geschaffen. Ki hat keinen Anfang und kein Ende, es ist Schwingung. Es kann nicht durch analytisches Denken erfasst werden.“

Die Entwicklung von NAIKIDO-Shiatsu

NAIKIDO-Shiatsu basiert im Wesentlichen auf drei Säulen: NAIKAN, Zen-Meditation und Shiatsu. Die NAIKIDO-Shiatsu-Schule wurde 1997 von Shaku Yokô Josef Hartl (1961–2005) gegründet. Sein Bestreben war es eine Methode zu entwickeln, in welche sowohl seine langjährigen Erfahrungen aus der Arbeit als Shiatu-Praktiker als auch mit verschiedenen Formen der Körperarbeit und Massage, seine tiefen Erkenntnisse aus Meditation, Bewusstseins- bzw. Persönlichkeitsbildung und Selbsterfahrung einfließen konnten. Von diesem Geist und Bewusstsein in der Arbeit mit Menschen ist auch das Team der NAIKIDO-Shiatsu-LehrerInnen überzeugt und erfüllt . Wir haben selber erfahren können, wie NAIKIDO die Lebensfreude und Zufriedenheit steigern kann, wie sich trotz schwieriger Bedingungen, wieder Lebendigkeit einstellt. Diese grundlegend menschenfreundliche Haltung wollen wir auch unseren SchülerInnen weitergeben.